10 Mythen rund um den Hund

1. Hunde haben Welpenschutz

Viele Hundehalter denken, dass erwachsene Hunde instinktiv erkennen, ob es sich um einen jungen Hund handelt und dieser geschützt werden muss, oder nicht. Das ist aber weit gefehlt! Mit dem Begriff Welpenschutz beschreiben Wissenschaftler die Toleranz der eigenen Familie zu ihrem Welpen in den ersten 6 – 7 Wochen bei Wölfen. Danach werden sie von ihrer eigenen Familie auf den Ernst des Lebens vorbereitet und es wird nicht mehr alles toleriert. Gegenüber fremde Artgenossen gibt es diesen frühen Schutz aber nicht. Dieses Verhalten kann man auch auf Hunde übertragen. Dabei sind vor allem Hündinnen fremden Welpen gegenüber gerne feindselig eingestellt. Denke also daran: Du als Rudelführer übernimmst den Schutz deines Welpen!

2. Hunde dürfen kein Schweinfleisch fressen

Das ist nur die halbe Wahrheit! Schweinefleisch dürfen sie schon essen – bloß darf es nicht roh sein. Denn das rohe Schweinefleisch kann das Aujeszky-Virus enthalten, welches die sogenannte Pseudowut hervorruft, die beim Hund immer tödlich endet! Es gilt: Wenn Schweinefleisch, dann durch! Erfahre mehr in unserem anderen Blogbeitrag über giftige Lebensmittel.

3. Ein alter Hund lernt nichts mehr

Im zarten Welpenalter gehen viele Hundebesitzer mit ihrem Liebling in die Hundeschule, ältere Hunde sieht man kaum, weil ja alte Hunde nichts mehr lernen. Weit gefehlt! Ein Hund lernt sein ganzes Leben lang. Besonders im Welpenalter lernt ein Hund schnell, kann aber auch durch ungewollte Ereignisse lebenslange Traumata erleiden. Im gehobenen Alter lernt der Hund auch weiterhin, bloß etwas langsamer, genau wie der Mensch. Nur weil es länger dauert, sollte man auf keinen Fall damit aufhören, denn dadurch wird der Hund gefördert, ausgelastet und zufriedengestellt. Lasse dich in unserer Kategorie „Tipps & Tricks“ inspirieren.

4. Hunde die mit der Rute wedeln, sind immer freundlich

Viele Hundefreunde sind immer noch hartnäckig von diesem Mythos überzeugt. Dabei ist Schwanzwedeln nicht gleich Schwanzwedeln und die Hundesprache viel facettenreicher als oft angenommen. Nur wenn Mimik, Gestik und Laute betrachtet werden, kann man eine korrekte Aussage über die Absicht des Hundes treffen. Das Wedeln ist in erster Linie ein Zeichen der Erregung und tritt in verschiedenen Situationen auf: Bei der Begrüßung, beim Imponieren oder bei der Verteidigung des Grundstücks am Zaun.

5. 1 Hundejahr sind 7 Menschenjahre

Um das Alter eines Hundes besser greifen zu können, wurde lange Zeit dieser Mythos verbreitet. Er ist jedoch längst hinfällig, da sich das Alter je nach Rasse, Gewicht und Größe eines Hundes unterschiedlich zu den Menschenjahren verhält. Größere Hunde altern dabei schneller, als kleinere Hunde. Alterstabelle von dogdate24.de

6. Mein Hund weiß genau was er falsch gemacht hat

Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Hunde gewisse Hausregeln kennen und wissen was sie zuhause dürfen und was nicht. Bekommen sie jedoch unbeaufsichtigt die Chance den Müll zu durchwühlen, würde es ein Großteil tun – obwohl es ihnen verboten wurde. Danach liegen überall Verpackungsfetzen herum und der Besitzer kommt heim. Ohje – Große Aufregung und ein Wutausbruch, der Hund hat jedoch bereits die Verknüpfung mit seiner Tat vergessen und ist sich so seiner Schuld nicht mehr bewusst. Er will den Besitzer dennoch beruhigen und kommt deshalb unterwürfig zu ihm, aber nicht um sich zu entschuldigen.

7. Ein Hund der einmal beißt, wird es immer wieder tun

Viele Hunde landen jährlich im Tierheim, weil sie gebissen haben und gelten seit dem als schwer vermittelbar. Warum? Viele Menschen glauben noch an diesen Mythos, ohne die Handlung des Hundes zu hinterfragen. Ein Hund beißt nicht ohne Grund und Biss ist nicht gleich Biss. Häufig ist der Gebissene der Schuldige, da er zuvor alle Warnsignale des Hundes ignoriert hat und trotzdem weitergemacht hat. In dieser Angstsituation beißt ein Hund auch nicht direkt zu, sondern schnappt, um dem Gegenüber klar zu machen, dass er das Verhalten überhaupt nicht lustig findet. Ein Hund beißt also nicht automatisch wieder! Eine Ausnahme sind natürlich Hunde, die darauf abgerichtet wurden zu beißen.

8. Hunde sind farbenblind

Viele Hundehalter glauben, dass Hunde farbenblind sind, also nur in schwarz/weiß sehen. Das ist aber nicht korrekt! Hunde sehen Farben, aber nicht so wie wir Menschen. Im Gegensatz zu uns sehen Hunde alle Farben verblasst, das liegt an fehlenden Farbpigmenten der Sinneszellen. Wirklich schlimm ist das für Hunde nicht, da der Fokus der Netzhaut nicht auf den Farben liegt, sondern auf Bewegung, damit sie sich früher besser auf die Beute konzentrieren konnten. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die gute Nase eines Hundes, die oft visuelle Hinweise ersetzt.

9. Hunde haben kein Zeitgefühl

Hunde leben gerne im Hier und Jetzt, aber heißt das auch, dass sie kein Zeitgefühl haben? Nein! Hunde haben sehr wohl ein Gefühl für Zeit, eine Erwartungshaltung und eine Erinnerung. Jedoch nehmen sie die Zeit anders wahr, ungefähr so, wie wir Menschen in der Steinzeit. Uns war nicht bewusst „heute um 7 Uhr muss ich aufstehen“, sondern wir lebten einfach nach Sonnenauf- und untergang.

10. Das regeln die unter sich!

So viel vorweg: Es ist etwas Wahres dran – kann aber tödlich enden. Jeder Hund hat ein natürliches Revierverhalten, das an den Tag gelegt wird, wenn er auf einen fremden Hund trifft. Im besten Fall gibt einer der Hunde nach, auf Grund des Charakters oder einfach der Kräfteverhältnisse. Sollte keiner der beiden Hunde nachgeben kommt es zur durchaus ernst gemeinten Auseinandersetzung zwischen den Hunden, die schwere Folgen haben kann. Diese Situation sollte auf keinen Fall unterschätzt und in jedem Fall vermieden werden.

Sonnenuntergang: flickr/markpino, Beißender Hund: flick/statefarnm, Tulpen: flickr/navdeepraj, Trauriger Golden Retriever: flickr/bcie, Welpe: flickr/27587002@N07

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